Geschichte Hamburgs - aus geographischer Sicht

Hamburg gilt bei vielen Besuchern, vor allem aber bei den Hamburgern selbst, als die schönste unter den deutschen Großstädten. Doch nicht nur seine überwältigende Schönheit im Bezug auf Lage und Umgebung machen Hamburg zur Weltstadt schlechthin. Das „Hoch im Norden“, dessen Wirtschaft sich Hamburg erfreuen kann, ist das Ergebnis von viel hanseatischem Arbeitsfleiß und kaufmännischer Weitsicht. Es entwickelte sich aus einem kleinen Liegeplatz am Nikolaifleet zur heutigen Drehscheibe des Weltverkehrs, in dessen Verlauf man sich auf eine aufregende aber häufig auch sehr schwierige Geschichte beziehen kann.

4. - 9. Jahrhundert: Frühes Mittelalter - erste Besiedlung

Wissenschaftlicher Funde zufolge ist die erstmalige Besiedlung der nördlichen Regionen auf das 4.-6. Jahrhundert nach Christi Geburt zurückzuführen. Die ersten Bewohner, die Sachsen, wurden jedoch schon bald darauf (um das Jahr 800) von den damals durch Karl den Großen regierten Franken wieder vertrieben. Karl der Große lässt im Zuge seiner Landvergrößerung Burgen im nordelbischen Grenzgebiet errichten und gelangt somit zu größerem Ansehen und zu mehr Macht über den Norden.

Eine seiner zahlreichen Burgen war die aus Holz gefertigte „Hammaburg“ (hamma = Ufer-/ Sumpfgelände), die im Jahre 811-834 nahe der Alstermündung errichtet wurde. Sie war zugleich Stützpunkt für die Missionierung des heidnischen Nordens, als auch die Keimzelle der nachfolgenden Stadt, wurde jedoch bald darauf durch einen Überfall der Wikinger in Schutt und Asche gelegt. Nur durch Hilfe des Erzbischofs Adaldag von Hamburg-Bremen, der seinen Sitz bis 845 in Hamburg und später in Bremen hat, und wie andere geistige und weltliche Adelige ein direktes Interesse am ökonomischen Wohlstand seiner Umgebung hat, kann das damalige Erzbistum einige Jahre später gerettet und die Burg, so wie ein neuer Dom und eine Siedlung wiederhergestellt werden. Von nun an werden zum ersten Mal Handwerker und Händler ansässig, erstmals wird sogar das Markt- und Zollrecht verhängt, sodass die Stadt bald darauf seine ersten 500 Einwohner verzeichnen kann.

Die Einwohner genießen in Hamburg ein ganzjährig feuchtes und außerdem maritimes Klima, das wesentlich milder ist, als das Klima an der benachbarten Ostseeküste, wo der warme Golfstrom kaum noch Einfluss hat.

Durch den vielfältigen Lebensraum, der durch Wiesen, Moore, Heiden, Laub- / Nadelwälder, das Meer und Flüsse geprägt worden ist, entsteht ein breit gefächertes Angebot an verschiedensten wilden Tieren, die als Nahrungsmittelgrundlage genutzt werden konnten. Schon alleine die Artenvielfalt der dort vorherrschenden Fischarten besitzt ein sehr breites Spektrum: Durch die Nordsee, die durch die Gezeiten Salzwasser in die Ästuarmündung der Elbe einbringt, können hier Salzwasserfische leben. Die Elbe selbst bringt Süßwasserfische aus dem Hinterland mit sich. Durch die Aufstauung der Alster wurde ein See mit einer langsameren Fließgeschwindigkeit gebildet, indem sich wiederum andere Fischarten heimisch fühlen. Die fruchtbaren Böden der Marschlandschaft im Urstromtal der Elbe, konnten hervorragend zur Landwirtschaft und zur Viehzucht genutzt werden und in der Stadt, die eher im Gebiet der unfruchtbaren Geest gebaut wurde, dehnte sich die Handwerker- und Kaufleutesiedlung immer weiter aus.

12. - 17. Jahrhundert: Entwicklung im Mittelalter und in der frühen Neuzeit
Nikolaifleet, Alster-Trave-Kanal, "freie Hansestadt"

Nach dem Bau des Nikolaifleets im Jahre 1124 wird die eindeutige Vorzugslage gegenüber anderen Städten wie zum Beispiel Glückstadt oder Buxtehude deutlich, die bis dahin gleichrangig waren. In Hamburgs Geschichte wird zwar schon um 900 ein erster Hafen erwähnt, jedoch wurde das Nikolaifleet später als eigentlicher Hafen genutzt und die schon früher begonnenen Handelsbeziehungen mit dem Norden und dem Osten intensivierten sich noch weiter.

Nikolaifleet mit Reimersbrücke und Katharinenkirche1863 (Quelle: wikimedia.org)

Als „amphibische Stadt“ liegt Hamburg nicht nur an Bille und Alster, sondern auch in der Trichtermündung der Elbe, wodurch die Stadt den Schiffen durch Ebbe und Flut die Einfuhr bis in den Hamburger Hafen erleichtern kann. Außerdem bietet die Elbe als bester und längster Binnenfluss eine hervorragende Möglichkeit mit dem Handel auch das Hinterland bis weit in den Süd-Osten zu erschließen.

Ein weiterer Grund dafür, warum gerade Hamburg derartige Standortvorteile besitzt, ist sicherlich auch der relativ konstante Wasserpegel und Küstenverlauf, im Gegensatz zu den Küstengebieten in den Uthlanden oder der Wattenlandschaft.

Kaiser Friedrich Barbarossa beabsichtigte es mit seiner Gründung der Neustadt im Jahre 1189 eine neue Unterkunft für Schiffer und Kaufleute zu schaffen und verhängte im gleichen Jahr die Zollfreiheit für Handel und Schifffahrt auf der Niederelbe.

Die Altstadt und die Neustadt werden im Jahre 1215 zusammengeschlossen, sodass die Stadt jetzt insgesamt 1500 Einwohner zählt. Der Zusammenschluss der beiden Stadtteile ist jedoch auch gleichzeitig Auslöser für eine Explosion der Geburtenrate und somit müssen auch die Stadtmauern immer weiter nach außen verlagert werden.

Aufgrund von zahlreichen Raubüberfällen auf Handelsschiffe und damit auch Verlusten von Waren treffen Hamburg und Lübeck 1241 ein „Abkommen zum Schutz der Wasserwege“, wodurch ein sichererer Seeweg von Nordsee nach Ostsee gewährleistet werden soll.

Ende des 13. Jh. wird in Hamburg die sogenannte „Steinstraße“ eingeweiht. Sie ist die neue Hauptverkehrsader und soll von nun an dazu dienen den gesamten Frachtverkehr von Städten wie Leipzig, Braunschweig und Lüneburg zum gewünschten Zielort transportieren zu können.

Mit dem Beitritt zur Hanse im 14. Jh. werden Hamburg Zollvorteile und gegenseitiger Schutz zugesichert und es wächst zum wichtigsten Umschlagsplatz im Verkehr zu den Ländern im Westen heran. Ebenfalls erfährt es durch die Anlehnung an die damals wichtigste Handelsstadt Lübeck einen wirtschaftlichen Höhepunkt, denn es dient als Nordseehafen für Güter, wie zum Beispiel Salz, damit diese nicht den langen Weg bis hinüber zur Ostsee gefahren werden müssen. Zur Erleichterung dieser Handelsbeziehung wird im Jahre1448 der Alster-Trave Kanal von Hamburg nach Lübeck erbaut.

Ab dem 15. Jh. verlagert sich der Handelsschwerpunkt aufgrund der großen Entdeckungen in Amerika allmählich von Mittelmeer und Ostseeraum an die Nordseeküste und den Atlantik. Hamburg wird zum bedeutendsten Seehafen des Alten Reiches, während Osteseehäfen wie Flensburg, Kiel oder Lübeck immer mehr an Wichtigkeit verlieren. Im Zuge dessen wird die Elbe reguliert und vertieft, sodass der Zugang bis in den Hafen auch für größere Schiffe und Containerfracht ermöglicht werden kann.

Im Jahre 1510 erhebt Kaiser Maximilian I. Hamburg in den Rang einer Reichstadt und es darf sich von nun an „freie Hansestadt“ nennen. Es wird zum wichtigsten Hafen für Getreideausfuhr nach West- und Nordeuropa. Ebenfalls werden durch Importe von neuen Waren aus dem Mittelmeerraum wie Zucker und Südfrüchte die Umsatzzahlen erheblich gesteigert. Im Jahre 1558 wird zur Freude der Hamburger Makler, Kaufleute und Agenten die erste deutsche Börse erbaut.

Zu Beginn des 17. Jh. erfahren die Einwohnerzahlen durch die Einreise von Glaubensflüchtlingen aus Spanien, den Niederlanden und Portugal, einen gewaltigen Zuwachs, sodass Hamburg von nun an 40.000 Einwohner zählt und somit eine der größten Handelsstädte Europas ist.

Doch die Einwanderer tragen nicht nur zum Bevölkerungszuwachs der Weltstadt bei, sondern stellen auch einen sehr wichtigen Bestandteil für den kulturellen, handwerklichen und wissenschaftlichen Aufschwung Hamburgs dar. Ebenfalls bringen sie ausgezeichnete Geschäftskontakte sowie neuartige Handels- und Produktionsmethoden aus ihren Heimatländern mit sich, und sind deshalb auch in den folgenden Jahren gern gesehene Arbeitskräfte.

18.-19. Jahrhundert: Zeitalter der Industrialisierung
Großer Brand, HAPAG, Brook – und Wandrahminsel

Die Unabhängigkeitserklärung der USA, Ende des 18. Jahrhunderts, führt Hamburg  zu einer Blüte des Handels, denn die ehemaligen englischen Kolonien an der nordamerikanischen Ostküste, lieferten im Tausch gegen Textilien aus Schlesien, Sachsen und Westfalen, dort angebaute Waren wie Reis, Zucker, Kaffee, Tabak und Baumwolle, die dann im europäischen Handel weiterverkauft werden konnten.

Dass sich Hamburg im Laufe der Jahre  immer stärker zu einem wahren Handelsschwergewicht entwickelte, liegt auch an der weitsichtigen Münzpolitik und an der Entdeckung des Kapitals. Mit der 1619 eröffneten Girobank, hatten die Bürger zum ersten Mal die Möglichkeit mit einem privaten Bankkonto bargeldlosen Zahlungsverkehr zu betreiben. Im Jahre 1841 folgt die Inbetriebnahme der ersten Buslinie zwischen Hamburg und Altona und ebenfalls die Eröffnung der neuen Börse mit ihren institutionellen Einzelbörsen für Schifffahrt, Versicherungen, hanseatische Wertpapiere und verschiedenste Waren.

Als die Stadt sich gerade auf einem ihrer wirtschaftlichen Höhepunkte befindet, wird sie 1842 von einem fürchterlichen Großbrand heimgesucht. Er versetzt die Hamburger Bevölkerung drei Tage lang in Angst, Unruhe und Bangen. Die Folge des Brandes waren 20.000 Obdachlose, 4.200 verwüstete Wohnungen und die Zerstörung eines  Drittels der Innenstadt. Doch die Folgen der Brandkatastrophe unterbrechen die fortschreitende Entwicklung der Stadt nur kurzfristig. Im Gegenteil sogar, denn obwohl sich der verheerende Vorfall in die Gedächtnisse tausender Hamburger eingebrannt hatte, begünstigte dieser sogar das verstärkte Aufkommen der Dampfschifffahrt und den Bau weiterer Eisenbahnlinien zum Beispiel nach Berlin und Hannover, da nun die Möglichkeit bestand, die gesamte Infrastruktur neu zu strukturieren.

Hamburger Brand 1842, Zollenbrücke (Quelle: wikipedia.org)

Am 27. Mai 1847 gründen Hamburger Kaufleute und Reeder die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Actien-Gesellschaft HAPAG. Sie sollte in erster Linie dazu dienen, den weltweit stark expandierten Handel, weit über die Landesgrenzen hinaus, zu transportieren und Auftragslieferungen unter reibungsloser Abwicklung zu garantieren.

Ebenfalls wurde der Hamburger Hafen im Zuge der neu gegründeten Gesellschaft, zu einem Umschlagsplatz menschlicher Schicksale. Denn die Bestrebung tausender Menschen war es, nach Übersee auszuwandern, um sich dort nach neuer Arbeit umzusehen, da die industrielle Revolution bewirkt hatte, dass viele traditionelle Berufe, die im primären Sektor noch ausgeübt worden waren, immer mehr in Vergessenheit gerieten. Das Unternehmen wurde zur damaligen Zeit in einer zweistündigen Nacht und Nebel Aktion und angetrieben durch die Angst, dass Bremen eine Vormachtstellung vor Hamburg erringen könnte, gegründet. Zu diesem Zeitpunkt konnten die Initiatoren noch nicht ahnen, dass ihr Entschluss zur Gründung, Hamburg zum Schwerpunkt der deutschen Industrie werden lässt und zu einem derartigen wirtschaftlichen Aufschwung verhelfen würde, dass die heute fusionierte Gesellschaft Hapag-Lloyd eines der bedeutendsten Unternehmen der Welt darstellt, das alleine in Hamburg 1.900 Angestellte beschäftigt.

Die durch HAPAG und durch andere Hamburger Unternehmenspersönlichkeiten geschaffenen neuen Arbeitsplätze bewirkten eine wachsende Einwanderung von Arbeitskräften in die Elbmetropole. Die Bevölkerung stieg von etwa 300.000 Einwohnern im Jahr 1871 auf ungefähr 700.000 Einwohner um 1900 an. 1889 folgte durch die Eröffnung einer Frachtlinie nach Singapur, Shanghai und Yokohama der Einstieg ins zukunftsträchtige Asiengeschäft.

Der endgültige Durchbruch zum Welthafen gelang Hamburg im Jahre 1882, als die geplanten und lang umstrittenen Neubauten im Freihafen endlich verwirklicht werden konnten. Streitpunkt stellte hier sehr lange die erforderliche Umsiedlung von 24.000 (!) Menschen, die zum damaligen Zeitpunkt auf der Brook-Wandrahm-Insel lebten und sich jetzt eine neue Behausung suchen mussten, dar. Doch nicht nur die mit der Umsiedlung in Verbindung stehenden Abrisse der gesamten Wohngegend veränderten das Landschaftsbild, sondern auch das Zuschütten von etlichen Fleeten und die Anlegung neuer Kanäle. All diese Veränderungen wurden, obwohl sie mit vielen Schwierigkeiten in Verbindung standen, nicht gescheut, und mit einer großen Weitsichtigkeit umgesetzt.

Brook– und Wandrahminsel um 1890

und heute (1982)

(Quelle: Müller Rolf: Hamburg heute und gestern, Bilder vom Werden einer Weltstadt, Verlag Rolf Müller, Hamburg 1982)

Der 1895 erbaute Nord- Ostsee-Kanal erspart den Schiffen mit einer Abkürzung von 250 sm (= 463 km) den beschwerlichen Weg um die Nordspitze Dänemarks. Heutzutage ist es die meistbefahrene künstliche Wasserstraße der Welt und ein Großteil des Umschlags des Hamburger Hafens wird über den Kanal in die Ostseestaaten befördert.

20. Jahrhundert: Tertiärisierung
Stadtflucht, Köhlbrandbrücke

Der Bevölkerungsanstieg und das wachsende Mobilitätsbedürfnis der Bürger machte den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs erforderlich, so dass 1911 der geplante Bau eines Elbtunnels umgesetzt werden konnte, und somit den Hafenarbeitern der Weg zum Arbeitsplatz verkürzt wurde. Ebenfalls wurden die 1895 erbauten Straßenbahnanlagen 1912 zum Teil von neuen U-Bahn Systemen abgelöst, bis sie dann letztendlich 1979 hauptsächlich aus Platzgründen vollkommen aus dem Stadtbild verschwanden. 1911 konnte der erste Flughafen Hamburg - Fuhlsbüttel eingeweiht werden.  

Mit dem „Groß-Hamburg-Gesetz“, das von dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring erlassen wurde, konnte Hamburg im Jahre 1937 neues Land hinzugewinnen, sodass  sein Territorium mit den neuen Stadtteilen Altona, Wandsbek und Harburg auf fast 74.700 Hektar nahezu verdoppelt wurde. Im Zuge dessen stieg die Einwohnerzahl  von 1,19 Mio. auf 1,68 Mio. Menschen an. 

Wie zahlreiche Städte Deutschlands, blieb auch Hamburg im zweiten Weltkrieg nicht vor Bombenangriffen verschont und wurde bis auf weiteres zerstört. Der zuerst vermutete und vorangekündigte Tiefpunkt der Hamburger Wirtschaft, ließ sich allerdings nur in der ersten Zeit bestätigen, denn die Hamburger bemerkten schon sehr bald, dass die Zerstörungen von Gebäuden eine Chance dafür waren, die Stadt völlig neu und wirtschaftorientierter zu gestalten. So wurde zum Beispiel eine konkurrenzfähigere Hafentechnik auf Weltniveau, sowie eine völlig neue und strukturiertere Infrastruktur der Innenstadt zum Ziel gesetzt. Doch schon bald bemerkten die Stadtplaner, dass sie mit ihrer Idee einer Büro- und Einkaufstadt im Zentrum Hamburgs, den Bau von neuen Wohnungen vernachlässigten, und begannen, die Stadt für Bewohner unattraktiver zu gestalten, sodass eine Stadtflucht mit Bevölkerungsrückgang die erschütternde Folge war.

1960 werden im Umkreis Hamburgs „auf der grünen Wiese“ neue Trabantenstädte wie zum Beispiel Steilshoop, Mümmelmannsberg oder Kirchdorf aus dem Boden gestampft. Diese sollten zur Entlastung der Stadt dienen und zu gesteigerter Attraktivität für neue Mitbürger führen, um somit der Stadtflucht entgegenzuwirken. Denn viele, vor allem wohlhabende Menschen, begannen bereits, sich außerhalb der Stadt anzusiedeln, was für Hamburg erhebliche Steuerausfälle bedeutete.

Seit 1951 wurde der Bau von Schiffen, vor allem aber zur Bezahlung von Reparaturkosten an die Siegermächte, wieder gestattet. Diese Aufgabe wurde den Hamburger Werften Blohm & Voss, sowie der Deutschen Werft zu Teil.

Jedoch begann die Stadt bereits während der Kaiserzeit, Unternehmen weit über den Hafen hinaus zu gründen. Die Errichtung von Erdölraffinerien und lebensmittelverarbeitenden Betrieben ließen Hamburg zu einem bedeutenden Industriestandort avancieren.

Erst die 90er Jahre brachten einen fundamentalen Strukturwandel mit einschneidenden Folgen für den Arbeitsmarkt mit sich. Werftensterben und eine Rationalisierung im Hafenbereich führten trotz stetigen Warenumschlags dazu, dass immer weniger Menschen Arbeit im traditionellen Hafensektor fanden und sich der Dienstleistungsbereich immer stärker ausweitete. 

Die Köhlbrandbrücke dient hauptsächlich dem Hafenverkehr und stellt seit 1974 eine sehr wichtige Ost-West Verbindung der beiden Hafenteile dar. Auf ihr verkehren täglich rund 30.000 Kraftfahrzeuge. Hauptsächlich werden Güter transportiert, die in den im Hafengebiet liegenden Containerterminals verschifft werden. Mit der Köhlbrandbrücke erhielt die Stadt ein weiteres sichtbares und modernes Wahrzeichen, mit dem sie erneut ihre Einzigartigkeit und ihren Entwicklungsvorsprung gegenüber anderen Städten unter Beweis stellen konnte.

Luftaufnahme des Hamburger Containerhafens mit Köhlbrandbrücke und Stadtteil Othmarschen (vorne)
(Quelle:
http://de.wikipedia.org
)
 

Köhlbrandbrücke Hamburg (Quelle: http://de.wikipedia.org)

So spannt sich der Bogen der Hamburger Geschichte von der Vergangenheit bis zur Gegenwart. Heute zählt die Stadt als Medienhauptstadt der Bundesrepublik und als einer der größten Industriestandorte. Sie besitzt den drittgrößten Hafen Europas und ist mit einer Einwohnerzahl von ca. 1.700.000 Menschen die am stärksten wachsende deutsche Metropole.

Quellen und Links

Fachbücher

Müller, Rolf: Hamburg heute und gestern, Bilder vom Werden einer Weltstadt, Verlag Rolf Müller, Hamburg 1982.

Rumler, Andreas: Schleswig–Holstein, Kultur, Geschichte und Landschaft zwischen Nord- und Ostsee, Elbe und Flensburger Förde, DuMont, Köln 1997.

Wegner, M., Ohrenschall, A., Hinderks, S.: Bucher’s Städtereisen Hamburg, J.C. Bucher, München und Berlin 1991.

Krieger, Martin: Geschichte Hamburgs, C.H. Beck, München 2006.

 

Zeitschriften

Hamburger Schicksalstage. In: GEO Special Hamburg 04/2006, G+J AG & Co KG, München 2006.

 

Internet

Internetseite der Hapag-Lloyd AG (Geschichte, Management)

Von der Hammaburg zur Hafencity (Der Weg zur Metropole, Vom Brauhaus zu Hightech, Wachsende Metropole, ...)

Geschichte Hamburgs (Steinzeit - 20. Jahrhundert)