Die Ostsee
 

Allgemeines

Die Ostsee, welche auch als Baltisches Meer bezeichnet wird, ist ein ca. 412 500 km² großes Binnenmeer mit einem Rauminhalt von etwa 20 000 km³. Sie ist bis zu 459m tief und gilt als größtes Brackwassermeer der Erde. Die durchschnittliche Tiefe beträgt 52m und es gibt nur einen sehr geringen Tidenhub.

 

Die genaue Definition, was zur Ostsee gehört ist allerdings umstritten.

Das Kattegat (das „Verbindungsmeer“ zwischen der zentralen Ostsee und der Nordsee) wird z.B. in organisatorischen / politischen Zusammenhängen gerne der Ostsee zugerechnet ist aber weder historisch, noch chemisch, noch biologisch ein Teil davon. Die oben genannten Daten beinhalten das Kattegat. Anrainerstaaten der Ostsee sind: Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen, Deutschland und Dänemark.

Karte: Die Ostsee und ihre Anrainerstaaten
(Quelle: http://de.wikipedia.org)

 

Geographischer Überblick

Entstehung

Die Ostsee entstand am Ende der letzten Eiszeit (vor ca. 12 000 Jahren). Damals waren große Teile des nordeuropäischen Festlandes von Gletschermassen bedeckt. Durch den damaligen Klimaumschwung bedingt, tauten die Eismassen ab und es bildete sich der sog. „Baltische Eisstausee“ im Vorland des tauenden Gletschers.

 

Auf Grund des stark ansteigenden Wasserspiegels  wurde in der Nähe der mittelschwedischen Seenplatte eine Verbindung zum Weltmeer geschaffen. Somit entstand ein Brackwassermeer, welches „Yolidameer“ genannt wurde.

 

Nun begann sich die skandinavische Landmasse auf Grund der Entlastung, welche durch das allmähliche Abtauen der eiszeitlichen Gletscher bedingt war, zu heben (man bedenke das immense Gewicht eines Gletschers mit einer Dicke von bis zu 1000 m!). Vor etwa 9200 Jahren wurde die Verbindung zum Weltmeer gekappt. Es entstand der sog. „Ancylussee“, welcher durch den anhaltenden Schmelzwasserstrom wieder vom Süßwasser geprägt war. Das skandinavische Festland hob sich weiter, der südliche Bereich senkte sich. Somit formte das vorrückende Meer die jungglaziale Landschaft nachhaltig um.

 

Vor knapp 8000 Jahren dann entstand dank des ansteigenden Meeresspiegels wieder ein Zufluss von der Nordsee und wurde somit erneut brackig („Litorinameer“). Vor etwa 4000 Jahren hatte die Ostsee mehr oder minder die heutige Form erreicht. Wobei man bedenken muss, dass sich Skandinavien immer noch weiter hebt und das Südufer somit absinkt. Der Ostseeraum wird sich also weiter verändern.

Gliederung

Karte: Gliederung der Ostsee
(Quelle:
eigene Bearbeitung von http://wikimedia.org)

Kattegat (gelb):

Beltsee (türkis):

Eigentliche Ostsee (rot):

Nordöstliche Ostsee (blau):

Nördliche Ostsee (grün):

Salinität / Salzgehalt

Der Salzgehalt der Ostsee ist witterungsbedingten Schwankungen unterworfen und weist starke regionale Unterschiede auf. Der Abfall im Salzgehalt zwischen verschiedenen Regionen findet abrupt statt und beträgt zwischen 30‰ in der Beltsee und einem kaum spürbaren Gehalt im Botnischen Meerbusen (alles Oberflächenwerte). Bedingt durch das höhere Gewicht des Salzwassers, sinkt es ab, und es findet eine Schichtung statt. Durch mangelnde Durchmischung gibt es einen Sauerstoffmangel in den tiefen Schichten. Es findet kaum Abbau organischer Verbindungen statt.

 

Wirtschaftlicher Überblick

Ein wichtiger, wenn nicht sogar der wichtigste Wirtschaftszweig der Ostseeregionen ist, ganz nach historischem Vorbild (Hanse), der des Handels. Es werden jährlich etwa 400 Millionen Tonnen Güter über die Ostsee transportiert, was etwa einem Viertel des Im- und Exports der Anrainerstaaten entspricht. Nur etwa 11% des Verkehrsaufkommens sind rein Ostsee-intern.

 

Des weiteren ist der Ostseeraum stark von Tourismus geprägt (z.B. Rügen, Usedom, etc.).

 

Tierwelt der Ostsee (Fauna)

 

Die Probleme der Ostsee sind die oben genannte Schichtung des Wassers bzw. der daraus resultierende Sauerstoffmangel am Grund und die noch Osten hin abfallende Salzkonzentration, sowie die starken Temperaturschwankungen.

Dadurch bedingt gibt es eine Artenarmut. Im Westen gibt es marine Arten (z.B. Dorsch, Scholle, Hornhecht), im Osten dagegen limnische (Süßwasser) Arten. Im zentralen Teil jedoch ist die Salzkonzentration für marine Arten zu niedrig und für limnische Arten zu hoch. Nur wenige Spezies wie z.B. der Zander können hier existieren.

Quellenverzeichnis

Literatur

Maier, Dieter: Die Ostsee: Inseln, Küsten, Land und Leute, Herbig Verlag, München/Berlin 1995.

Heimrich, Lutz: Einblick in den Lebensraum Ostsee, 2004.

August, Michael: Hafenentwicklung und Schiffsverkehr im Wandel, Kiel 2004.

Internet

Wikipedia: Ostsee