Hintergründe - pro & contra

Wieso muss ein Erdkunde-Neigungsfach unbedingt eine Woche lang an die Küste? Warum kann man stattdessen nicht drei Tage Exkursion am Bodensee machen? Mit diesen Fragen sehe ich mich seit des Beginns der Planungsphase dieser Exkursion immer wieder konfrontiert. Die Antwort lautet schlicht: Im Gegensatz zu einem dreitägigen Besuch am Bodensee ermöglicht es eine Küstenexkursion, eine große Menge der Inhalte zu vermitteln und miteinander in Kontext zu setzen, welche der Bildungsplan vorsieht; Details sind hier nachzulesen.

Skeptiker führen außerdem eine Reihe von organisatorischen Bedenken an, die ich im Folgenden direkt beantworten möchte:

contra

pro

Für die Schüler fällt an drei Unterrichtstagen regulärer Unterricht aus.

Die Schüler erhalten eine empirische Basis für die Flut an Kenntnissen, die sie in Erdkunde für ihr Abitur benötigen. Dies erleichtert ihnen die Strukturierung des bereits erlernten Stoffes sowie die Zuordnung weiterer Informationen.

Den Teilnehmern entstehen Kosten in der Größenordnung einer Studienfahrt (welche am Schillergymnasium traditionell in Form einer Klassenfahrt stattfindet).

Die Berufsfindung sollte für Schüler der Jahrgangsstufe 12 möglichst schon begonnen haben. Auf dieser Exkursion erhalten sie die Gelegenheit, in drei große Unternehmen "reinzuschnuppern".  Fährt ein Schüler alleine z.B. nach Stuttgart um sich bei einem Unternehmen vorzustellen, so sind dafür schnell über 50 € an Kosten fällig (Fahrkarten, Spesen). Insgesamt gesehen bin ich davon überzeugt, dass das Geld im Interesse der Schüler bei dieser Exkursion sehr gut angelegt ist.

Der reguläre Unterricht der begleitenden Lehrer fällt an drei Tagen aus.

Im Gegenzug erhält eine Schülergruppe sieben Tage lang eine intensive Betreuung sowie die Gelegenheit, sich umfangreiche Kenntnisse anzueignen. Insgesamt also ein Gewinn für die Schulgemeinschaft.

Schüler und Lehrer "opfern" Tage, an denen normalerweise kein Unterricht wäre (Sonntag, 1. Mai, beweglicher Ferientag, Samstag). Dies sollte man weder von Schülern noch von Lehrern einfordern.

Heutzutage kann es sich kaum noch ein Arbeitnehmer erlauben, Tätigkeiten in beruflichem Kontext (z.B. Informationen sammeln, Weiterbildung, Geschäftsessen, Kontaktpflege usw.) auf die übliche Arbeitszeit zu beschränken. Die vier normalerweise freien Tage (falls es denn so wäre) fallen im Übrigen im Vergleich zur investierten Vorbereitungszeit kaum ins Gewicht. Und: alle Beteiligten wurden gefragt - niemand zur Teilnahme gezwungen.

Wie man dieser Gegenüberstellung entnehmen kann, halte ich den Nutzen für unverhältnismäßig größer als Kosten und Aufwand.